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Interview mit Martina Steiner

Facts

Vorname
Martina
Name
Steiner
Berufsbezeichnung
Dipl. Expertin Intensivpflege NDS HF

lehre-gr.ch durfte sich mit Martina Steiner im folgenden Inter­view über ihren beruf­li­chen Werde­gang im Gesund­heits­wesen austau­schen. Nach ihrer Ausbil­dung als Pfle­ge­fach­frau DNII mit Schwer­punkt Kinder und Erwach­sene arbeitet sie nun mit 20 Jahren Berufs­er­fah­rung bei der Rega als Flightnurse. Mit der heutigen Grund­aus­bil­dung Fach­mann/-frau Gesund­heit EFZ hast du eben­falls die Möglich­keit, dir eine gute Basis im Gesund­heits­wesen zu schaffen. Weitere Infor­ma­tionen über den Beruf FaGe findest du weiter unten.

Warum hast du dich für einen Beruf im Gesund­heits­wesen entschieden?
Ich arbei­tete während der Kantons­schule regelmässig in den Schul­fe­rien als «Schwes­tern­hilfe» im Pfle­ge­heim, um etwas Geld zu verdienen. Dabei reali­sierte ich, dass mir die Arbeit gut gefällt und ich mich gerne um diese betagten Menschen kümmere. Zudem inter­es­siert mich die Medizin gene­rell, und deshalb war das für mich eine gute Kombi­na­tion.

Wie bist du zu deiner Ausbil­dung gekommen?
Ich machte dann die Matura und liess mir Zeit mit der Berufs­wahl. Während eines Zwischen­jahres reiste ich und arbei­tete erneut während mehrerer Monate im Pfle­ge­heim. Parallel dazu setzte ich mich mit verschie­denen Ausbil­dungsmöglich­keiten ausein­ander. Daraus folgte dann der Entscheid, die dama­lige Ausbil­dung zur «Pfle­ge­fach­frau DNII mit Schwer­punkt Kinder und Erwach­sene» zu absol­vieren. Das war eine 4-jährige Berufs­lehre, die man mit frühestens 18 Jahren beginnen konnte. Der Abschluss entsprach der heutigen Höheren Fach­schule, die nach der FaGe zusätzlich absol­viert werden kann.

Was gefällt dir an deinem Beruf als Pfle­ge­fach­frau?
Da die Ausbil­dung damals wie erwähnt etwas anders ablief, arbei­tete ich nach der Ausbil­dung nicht als FaGe, sondern direkt als Pfle­ge­fach­frau im Akut­spital. Ich fand die Arbeit immer sehr heraus­for­dernd und span­nend, fach­lich wie auch mensch­lich. Der Umgang mit Menschen aus allen gesell­schaft­li­chen Berei­chen gefiel mir immer sehr. Der Beruf der Pfle­ge­fach­frau ist enorm viel­seitig und abwechs­lungs­reich. Mit einer weiteren Zusatz­aus­bil­dung in Inten­siv­pflege vertiefte ich dann nach ein paar Jahren mein medi­zi­ni­sches und fach­li­ches Wissen und Können weiter.

Welche Aufgaben sind für dich am anspruchs­vollsten?
Um mit den rasanten Entwick­lungen in der Medizin Schritt zu halten, muss man immer «am Ball bleiben». Die Arbeits­be­las­tung nimmt zu, und es gilt sehr viele verschie­dene Aufgaben zu koor­di­nieren. Das erfor­dert ein grosses Mass an Orga­ni­sa­ti­ons­vermögen, da die Zeit oft knapp ist. Die Gespräche und Inter­ak­tionen mit den Menschen kommen dabei oft zu kurz.

Was magst du an deinem Berufs­alltag eher weniger?
Ich hatte nie Probleme mit unre­gelmässigen Arbeits­zeiten oder Woche­n­end­ar­beit und sah darin stets auch Vorteile. Aber im sozialen Umfeld oder Fami­li­en­leben erfor­dert das schon viel Flexi­bilität von allen Betei­ligten.

Wo stehst du momentan beruf­lich?
Nach einigen Jahren im Spital arbeite ich nun seit vielen Jahren bei der Rega als Flightnurse und begleite Pati­enten aus aller Welt im Ambu­lanzjet nach Hause. Mein Arbeit­salltag unter­scheidet sich stark von jenem im Spital, an den «Kern­in­halten» hat sich aber nichts geändert. Ich liebe meinen Beruf, schätze nach wie vor den Kontakt zu den Pati­enten und finde die Entwick­lungen der modernen Medizin weiterhin sehr span­nend!



Beruf FaGe

Fach­frauen und Fachmänner Gesund­heit – abgekürzt FaGe – pflegen und betreuen Menschen in jedem Alter, die gesund­heit­lich beeinträchtigt sind. Sie arbeiten in Spitälern, Alters- und Pfle­ge­zen­tren, Behin­der­ten­heimen, bei der Spitex, in psych­ia­tri­schen Kliniken und Reha­bi­li­ta­ti­ons­zen­tren.

Als Fach­frau/Fach­mann Gesund­heit unterstützt du das körper­liche, soziale und psychi­sche Wohl­be­finden von Personen und gestal­test ihren Alltag aktiv mit. Dazu gehören folgende Aufgaben: Hilfe bei Körper­pflege und Hygiene, an- und ausziehen, rasieren und frisieren, Haus­ar­beiten, Wäsche waschen und die Selbständig­keit der Pati­enten fördern. Zusätzlich baust du eine respekt­volle beruf­liche Bezie­hung zu den Pati­enten auf. Ausge­wo­gene Ernährung, Bewe­gung und ein gesundes Leben soll berücksich­tigt werden. Den Gesund­heits­zu­stand beob­ach­test du aufmerksam und leitest Veränderungen an medi­zi­ni­sches Personal weiter. Im Notfall leis­test du Erste Hilfe, oder schlägst Alarm.

Tempe­ratur messen, Urin- und Blut­proben nehmen, Medi­ka­mente vorbe­reiten, Injek­tionen geben, Verbände wech­seln und Wunden versorgen gehören zu den Aufgaben in der medi­zi­ni­schen Betreuung. Gebrauchtes Mate­rial entsorgen, Instru­mente reinigen und desin­fi­zieren, externe Termine planen, Verwal­tungs­ar­beiten am Computer übernehmen und Medi­ka­mente, Geräte oder Nahrungs­mittel nachzählen gehören auch zum Alltag als Fach­frau/Fach­mann Gesund­heit.

Die Lehre als FaGe dauert im Normal­fall drei Jahre. Du arbei­test eng mit anderen Menschen zusammen. Team­ar­beit, Kommu­ni­ka­tion, Geduld und Respekt spielen dabei eine wich­tige Rolle. Zudem soll­test du körper­lich und psychisch belastbar sein. Die Arbeits­zeiten sind unre­gelmässig.